Enge Eisen -> enge Hufe?

Ich möchte gleich vorweg eines klar stellen:

Keinesfalls möchte ich hier das Anbringen zu enger Hufeisen an einen Huf gutheißen oder gar propagieren! 

Ich wundere mich nur manchmal darüber, welche ursächlichen Zusammenhänge hergestellt werden.So ist oft zu lesen oder zu hören, dass die Verwendung zu enger Hufeisen beim Beschlagen eines Pferdes dazu führen, dass die Hufe enger werden, oder gar ein Zwanghuf werden. Angeführt wird dann oft das Bild vom zu engen Schuh, der den Fuß einengt und womöglich sogar zusammenquetscht. Ich meine, dass sich dies nicht vergleichen lässt.Nicht nur sind der menschliche Fuß und der des Pferdes anatomisch kaum miteinander zu vergleichen, sondern vor allem ein Hufeisen und ein Schuh lassen sich nicht vergleichen.

Das Hufeisen ist kein Schuh!

Der Fuß steckt in dem Schuh, aber der Huf steht auf dem Eisen.

Eine kluge “Kommentar-Diskutantin” wies mich letztens darauf hin, das aber doch die Nägel, die das Hufeisen am Huf festhalten und in dem Horn steckten den Hufmechanismus behindern würden und somit doch quasi eine Art innere Schuhhülle bilden würden.

Das ist ein stimmiges Bild, aber ich finde, es ist doch ein eklatanter Unterschied, ob ich einen Fuß in einen zu engen Schuh hinein zwänge, oder ob der Huf auf dem Eisen sich durch die Nägel sich etwas weniger ausdehnen kann. “Etwas weniger” schreibe ich deswegen, weil die Nägel ja in dem Bereich des Hufes stecken, der sich ohnehin am wenigsten bewegt:

Eingeschränkter Hufmechanismus? 

In der Zehen- und vorderen Seitenwand. (Kranial der weitesten Stelle findet im Rahmen des Hufmechanismus kaum Bewegung in der unteren Hornwand statt (BUCHNER 2020)) Nach RUTHE 1997 findet in dem Segment in dem die Nägel sich befinden sollen ( vor der weitesten Stelle des Hufes) sogar gar keine Bewegung statt.

Die Hauptbewegung des Hufmechanismus ist ein Auseinanderweichen der Trachten in einer Größenordnung von 2-4 mm. 

Doch auch wenn ich diese Quellen außer acht lasse und davon ausgehe, dass die Nägel den Hufmechanismus behindern, sehe ich immer noch keinen Unterschied, ob die Nägel sich nun in einem engen oder in einem weiten Eisen befinden.Sie befinden sich nämlich in jedem Fall in der weißen Linie der Zehen- oder vorderen Seitenwand des Hufes und ob die Eisen als “eng” oder “weit” zu bezeichnen sind, entscheidet sich erst hinter der weitesten Stelle des Hufes. 

Enges Hufeisen/weites Hufeisen

Ein “schulmäßig” gelegtes Eisen folgt nach der weitesten Stelle des Hufes dem Verlauf des Kronrandes. Ein “zweckmäßig” gelegtes Eisen ist hinter der weitesten Stelle des Hufes zumindest so weit gelegt, dass der Huf auch am Ende der Beschlagperiode auch in der Belastungsphase des Hufes (dem Moment der maximalen Ausdehnung der Trachten) noch auf das Eisen passt, ohne überzustehen.

Ein zu enges Eisen ist also entweder so eng, dass es am Ende der Beschlagperiode nicht mehr passt, also der Huf über den Rand des Beschlages übersteht (der Huf  ist “übergewachsen”) oder es ist von vornherein so eng, dass die Trachten durch den Hufmechanismus bei jedem Schritt über den Rand hinausragen.

Folgen eines zu engen Eisens

Beides kann dazu führen, dass die Hufwand, die über den Rand hin und her rutscht Schaden nimmt (z.B. Ausbrechen), oder der Eisenschenkel oder das Schenkelende Druck auf die Sohle verursacht.Aber ist der Hufmechanismus eingeschränkt? Ich sehe nicht, wodurch das bewirkt werden sollte.In besonders krassen Fällen, in denen das Eisen geradezu eingewachsen ist, scheint mir die Bewegung sogar unnatürlich verstärkt zu werden.

Enges Eisen macht keinen Zwanghuf

Mein Fazit ist: Ich glaube nicht, dass man einen Zwanghuf verbessern kann, indem man einfach nur ein enges durch ein weites Eisen ersetzt, aber sonst nichts ändert.

Immer wenn ich hier von “Eisen” spreche, könnte es auch ein sonstiger Beschlag oder “Bekleb” sein. (Nur weil beim bekleben keine Nägel verwendet werden, heißt es doch nicht, dass im Bereich der Klebung der Huf nicht mit seiner Form an die Form des "Beklebes" geklebt wird, oder?).

Zu diesem Beitrag gibt es eine Podcast Folge des hippophil Podcast!

Warum der Huf Druckverband bei der Versorgung von Löchern in der Hornkapsel unerlässlich ist

 

Immer wieder hat es mich in den letzten Jahren erstaunt, wie wenig das Prinzip des Hufdruckverbandes bekannt zu sein scheint. Seine Bedeutung bei der Versorgung von Öffnungen im Huf eines Pferdes, die bis auf die Huflederhaut reichen ist enorm. Sein Nutzen ist garnicht hoch genug einzuschätzen. Obwohl die erwähnten Öffnungen in der Hornkapsel häufig von Fachleuten vorgenommen werden um ein Hufgeschwür zu finden oder abfließen zu lassen oder beispielsweise den Kanal eines eingedrungenen Fremdkörpers (“Nageltritt”) zu öffnen um Infektionen Vorzubeugen, wird von diesen Experten in manchen Fällen versäumt einen Hufdruckverband anzulegen.

Dies kommt zum Glück nicht sehr häufig vor, aber dass es überhaupt vorkommt, ist ein großes Ärgernis und kann für die betroffenen Pferde und ihre Besitzer zu einem riesigen Problem werden.

 

Ein schlechtes Beispiel

Erst kürzlich habe ich am Rande mitbekommen, dass bei einem Pferd, welches sich einen Nagel eingetreten hatte, dieser von einem gutmeinenden Zeitgenossen entfernt wurde. Dies ist ansich schon fahrlässig, da bei einem Vorgehen nach den Regeln der Kunst der Nagel (oder sonstiger Gegenstand) im Huf belassen wird, bis der Tierarzt da ist und anhand einer Röntgenaufnahme abschätzen kann, wie tief der Gegenstand in den Huf eingedrungen ist und welche Strukturen im Huf verletzt worden sein könnten. Erst dann wird das weitere Vorgehen entschieden.

Aber gut, dieses Kind war also schon in den Brunnen gefallen. Kein Grund, das nächste hinterher zu schubsen, würde ich sagen.
Doch im weiteren Verlauf wurde der Kanal bis zur Lederhaut nachgeschnitten, so dass ein Loch von gut einem cm Durchmesser in der Sohle zurückblieb, durch dass man die Lederhaut sehen und fühlen konnte.
Die Wunde wurde gespült und desinfiziert und das Pferd mit einem Antibiotikum versorgt.
Leider haben weder der Tierarzt noch der Hufmensch einen Hufdruckverband angelegt. Warum das denn so wichtig ist?

 

Was passiert ohne Hufdruckverband?

 

Das Hufbein, also der Knochen im Huf, ist (unter anderem) auf seiner Unterseite mit einer dicken Lederhaut ausgestattet, die das Sohlenhorn bildet. Diese Lederhaut ist also gewissermaßen zwischen dem Knochen und der Hornkapsel eingeklemmt. Wenn der Huf mit Gewicht belastet wird, entsteht im Hufinneren Druck, der die Lederhaut etwas gegen die Hornschicht drückt. Wenn in der Hornkapsel ein Loch ist, kann es passieren, dass die Lederhaut sich durch den Druck im Inneren des Hufes durch das Loch nach außen wölbt. Dabei wird sie aber an den Rändern des Loches unter Umständen gequetscht und die Durchlutung des vorgewölbten Stückes vermindert oder gar unterbrochen.
Dadurch kann es absterben (Nekrose) oder ist zumindest sehr stark anfällig für Infektionen.

 

Komplikation Lederhautvorfall

 

Den Prozess der Vorwölbung durch das Loch im Horn nennt man Huflederhautvorfall. Dies ist eine ernste Komplikation, die die Heilung stark verzögern, manchmal sogar verhindern kann.

In dem oben erwähnten Fall führte der Lederhautvorfall dazu, dass das Pferd 3 Wochen mit unsicherer Prognose in der Tierklinik verbrachte. Es hatte sich eine Infektion gebildet, die schon das Hufbein in Mitleidenschaft gezogen hatte.

 

Das Prinzip des Druckverbandes am Huf

 

Das Prinzip des Druckverbandes am Huf ist simpel:

 

Die Lederhaut wird gut desinfiziert und eine sterile Kompresse so auf/in das Loch gelegt oder gefaltet, dass die Lederhaut bedeckt ist, die Kompresse aber nicht weit über die Ränder des Loches herausragen. Die Kompresse sollte auf der Seite der Lederhaut mit einem geeigneten Medikament versehen sein.

 

Der Trick ist nun, auf diese Kompresse weitere Kompressen zu stapeln, so dass diese das Sohlenniveau deutlich überragen. Dann wird jedes Mal, wenn durch die Belastung des Hufes ein Druck in seinem Inneren und damit an der Lederhaut entsteht, ein Gegendruck durch die überstehenden Kompressen erzeugt.

 

Das Ganze muss natürlich durch einen gut sitzenden Hufverband so fixiert werden, dass die Kompressen an ihrem Platz bleiben!

 

Ohne Druck kein Horn

 

Erwähnenswert ist noch, dass durch den entstehenden Druck nicht nur die Lederhaut gehindert wird sich vorzuwölben, sondern auch die Hornbildung angeregt wird. Die Lederhaut des Hufes bildet nämlich bei zuviel oder zu wenig Druck nur sehr wenig oder gar kein Horn.

Für eine gute Überhornung sollte es in dem Verband nicht Nass werden, deswegen empfehle ich den fertigen Verband mit einem wasserdichten Krankenschuh zu schützen, wenn das Pferd auf die Weide oder den Paddock darf. Bei Boxenruhe kann der Schuh entfallen, sofern man die Box sauber und trocken hält und den Verband mit Gaffertape oder ähnlichem schützt, welches man regelmäßig kontrolliert. Je nach Fall und Verlauf sollte der Verband alle 1 bis 3 Tage gewechselt werden.

 

Auch wenn das Prinzip einfach ist, hat die Ausführung so ihre Tücken. Die Menge der Kompressen muss richtig bemessen sein und sie müssen am Ende immer noch am richtigen Platz sein. Außer “im Notfall” sollte man das also lieber jemandem überlassen, der das sicher beherrscht.

 

Keil oder nicht Keil, das ist hier die Frage….

In der letzten Zeit war ich in der einen oder anderen Facebook Gruppe unterwegs, die rund um das Thema Huf entstanden sind. Dabei ist mir aufgefallen, dass es etliche Themen gibt, die heiß umstritten sind. Das ist nur natürlich, da diese Gruppen häufig ihren Ursprung bei Hufschulen haben, deren Absolventen ihr Gelerntes manchmal geradezu dogmatisch wie eine Weltanschauung verteidigen.

Zu diesen Themen gehört auch, wie sich die Kräfteverhältnisse im Huf ändern, wenn man die Trachten (den hinteren Teil des Hufes) mit Hilfe eines Keiles höher stellt.

Dieses wird in der Regel aus orthopädischen Gründen gemacht, etwa um die tiefe Beugesehne zu entlasten, aus welchen Gründen auch immer. Diese Wirkung scheint auch nicht wirklich umstritten zu sein.

Warum einen Keil benutzen

Bei Pferden mit einer akuten Hufrehe benutzt man einen Keil aus verschiedenen Gründen.

  1. um die tiefe Beugesehne zu entlasten, die unten am Hufbein ansetzt. Davon verspricht man sich eine Minimierung der Rotation des Hufbeines in der Hornkapsel, die bei einer Hufrehe häufig auftritt.
  2. um das “Abrollen” des Hufes zu erleichtern, was wiederum die tiefe Beugesehne entlastet (siehe 1)).
  3. um das einfallende Gewicht des Pferdes möglichst auf die hintere Hufhälfte zu verlagern, um die geschädigte und schmerzende vordere Hufhälfte zu entlasten.

Die unter Punkt 3) angeführte Wirkung wurde in den Kommentaren immer wieder bestritten.Bei dieser Gelegenheit erinnerte ich mich daran, dass ich einmal eine Doktorarbeit (Dissertation) zu diesem Thema gelesen habe.

Zum Glück habe ich diese auch wiedergefunden:

Dissertation zum Thema

Pascal Klunder (aus Frankreich) hat im Jahr 2000 seine Doktorarbeit an der veterinärmedizinischen Fakultät der freien Universität Berlin eingereicht mit dem Titel:

“Physikalische Auswirkungen der Trachtenhochstellung am Huf des Pferdes”

Herr Dr. Klunder hat für seine Untersuchungen einen modifizierten Hufschuh benutzt, der mit Hilfe von Druckrezeptoren die Verteilung der vom Pferdegewicht erzeugten Kraft in den vier Quadranten des Hufes messen kann (also äußere Zehe, innere Zehe, äußere Trachte, innere Trachte).

Zu seiner Methodik schreibe ich weiter unten noch etwas, aber für die ungeduldigen erst mal die Ergebnisse:

Ergebnisse

Er hat gemessen, dass bei gesunden/lahmfreien Pferden ohne eine Trachtenerhöhung, also einfach plan auf dem Boden stehend, der Huf im Stand recht gleichmäßig mit Gewicht belastet wird. Die vordere Hufhälfte nahm dabei etwas mehr Kraft auf als die hintere (ca 2%) und die äußere ein bisschen mehr als die innere (Prozentzahl vergessen).

Konkret bedeutete dies, daß die hintere Hufhälfte im Schnitt 48% des Gewichtes getragen hat.

Nachdem er die Keile unter den Hufschuhen angebracht hatte zeigte sich ein völlig anderes Bild. Die Keile hatten an der dicken Seite 3 cm Höhe und bewirken einen Winkel zwischen Hufunterseite und Boden von 20°.

Nach dem Anbringen dieser Keile also trug die hintere Hufhälfte bei gesunden Pferden nicht mehr nur 48%, sondern nunmehr 84% des einfallenden Pferdegewichtes!

Es ist also genau das passiert, was man sich für ein Pferd in einem akuten Reheschub wünscht!

Lassen wir Dr. Klunder einmal selbst zu Wort kommen:

“Diese Feststellung, ähnlich wie die Ergebnisse in der Druckpresse, lassen den Schluß zu, daß die Trachtenhochstellung die Gesamthufkraft bzw. die vertikale Hufkraft einer Gliedmaße in den Trachtenbereich verschiebt. Die Trachten werden vermehrt belastet, die Hufspitzen um die Kraftdifferenz entlastet (die Gesamthufkraft bleibt unverändert).”

Außerdem konnte er seinen Messungen entnehmen, dass der Schwerpunkt der Kraft im Mittel 3-4 cm hinter der Strahlspitze liegt. Das ist gut, weil in der Regel der Bereich des größten Schmerzes vor der Strahlspitze liegt, wenn das Pferd von einem Reheschub betroffen ist.

Rehepferde

Klunder hat auch Pferde in seine Arbeit aufgenommen, die an einer Hufrehe erkrankt waren.

Diese zeigten eine Besonderheit: Bereits bei der Messung ohne den Keil trug hier die hintere Hufhälfte 61-63% des Pferdegewichtes, also deutlich mehr als die 48% beim gesunden Pferd. Das leuchtet ja auch ein, da ein Rehepferd ja versucht, den schmerzenden Bereich der Zehe zu entlasten. Daher ja auch die rehetypische Trachtenfußung.

Mit dem 3cm/20° Keil lag die Belastung der hinteren Hufhälfte fast genauso wie bei den gesunden Pferden bei 81-82% (84%).

Mit anderen Worten: Auch bei Rehepferden wird die Last durch das Anbringen einer Trachtenerhöhung weiter in die hintere Hufhälfte verlagert als sie es von sich aus schaffen.

Methodik

Noch kurz zur Vorgehen von Pascal Klunder:

Er benutzte für seine Arbeit 2 Methoden:

Zum einen benutzte er 30 abgetrennte Vorderbeine von Pferden, die er vom Schlachthof bekam. Diesen zog er den besagten Hufschuh mit Messvorrichtung an und spannte sie in eine Apparatur mit Druckpresse, die es ermöglichte, die Kräfteverhältnisse eines stehenden Pferdes zu simulieren.

Zum anderen hat er Messungen an 30 lebenden, gesunden/lahmfreien Pferden vorgenommen und zwar am stehenden Pferd.

Die Messungen mit Hilfe der Druckpresse entsprachen sehr gut denen an den lebenden Pferden, weswegen sie zusammengefasst werden konnten.

Die Gruppe der Rehepferde war fünf Pferde groß und wurde genauso untersucht, wie die der gesunden Pferde.

Jede Messung wurde 3 Mal vorgenommen. Außerdem gab es noch röntgenologische Untersuchungen. Den Link zu der Arbeit füge ich unten an.

Andere Meinungen

Bei meinen Recherchen habe ich herausgefunden, dass Frau Dr. Rasch dieser Meinung ist:

“Unter Umständen führt eine Anhebung des hinteren Hufbereiches bei diesen Situationen zu einer unerwünschten Mehrbelastung des Hufbeinträgers im Bereich der Zehenwand, bewirkt letztlich also das Gegenteil dessen, was man eigentlich beabsichtigt”

Sie führt an, dass drei Arbeiten zu diesem Thema zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen kämen. Und zwar DOHNE 1991, KLUNDER 2000, BUCHNER 2008.

Leider stehen mir die Arbeiten von Dohne und Buchner nicht zur Verfügung.

Meine Meinung

Ich glaube aber, dass das Pferd das letzte Wort haben sollte. Die meisten Pferde, die ich in einem akuten Reheschub gesehen habe, liefen jedenfalls mit einem Keil besser als ohne.

Aber man sollte sich schon die Zeit nehmen, es auszuprobieren und offen sein für das Unerwartete. Nur weil in meiner Welt etwas wahr ist und von Experten untermauert wird, muss es nicht in jedem Fall funktionieren. Wahrheit ist in der Wissenschaft ja häufig eher so eine Art Arbeitshypothese, die gut funktioniert. Sie Ist solange wahr, bis sie jemand widerlegt.

Oder, wie ich gerne sage: Die Welt entsteht im Kopf😉 


3 Wege aus der Strahlfäule Falle

Ursachen, Methoden und Mittel

 

Dein Pferd hat Strahlfäule.
Es stinkt beim Hufe kratzen und manchmal blutet es auch.
Dein armes Pferd. Es nervt.
Du hast gefühlt schon 1000 Sachen ausprobiert.
Hast Zahnpasta rein geschmiert.
Alle möglichen Strahlfäule Mittel für teures Geld aufgetragen.
Den Hufbearbeiter gewechselt.
Den Tierarzt gefragt.
Stundenlang gegoogelt, wie man Strahlfäule behandeln kann.

Vor allem viele, viele “gute Ratschläge” ausgehalten.

Lass die Strahlfäule nicht soweit kommen
Lass die Strahlfäule nicht soweit kommen

Du hast eigentlich keine Lust mehr, aber Du machst Dir Sorgen um Dein Pferd.

Strahlfäule weg zu bekommen ist oft langwierig, aber möglich.

Es gibt eine Ursache, warum der Strahl deines Pferdes fault.
Wenn Du diese finden und abstellen kannst, erledigt sich die Strahlfäule oft von selbst.
Das ist Detektivarbeit, die sich aber lohnt. Oft gibt es auch mehrere Ursachen, die zusammen wirken.
Je mehr davon Du abstellen kannst, desto besser wird das Ergebnis sein.

Aber Du bist vielleicht ungeduldig und fragst Dich, ob Du nicht sofort etwas tun kannst, um die Situation am Hufstrahl Deines Pferdes schnell zu verbessern.

Das kannst Du. Und zwar von “innen” und von “außen”.

 

  1. Weg (von außen): Es gibt eine Methode, die sehr gut hilft, die Fäulnis zu stoppen.
    Wenn Du die
    Ursachen nicht abstellst (abstellen kannst) hilft sie zumindest so lange, wie Du sie anwendest. Das ist doch schon mal eine gute Nachricht!
  2. Weg (von innen): Du hilfst deinem Pferd, die Hornbildung zu optimieren,
    so dass besseres Horn gebildet wird, welches von den Bakterien dann nicht so schnell zersetzt wird.
    In der Regel wächst das Horn dann auch schneller.
    Solange es schneller wächst, als es fault, gibt es kein echtes Problem!
    Dies kann man häufig über die Fütterung erreichen indem man z.B. Ginkgo oder Ginkgo und Mineralstoffe gemeinsam füttert. Ginkgo kann die Aufnahme der von Dir zugefütterten Mineralstoffe, Spurenelemente und schwefelhaltigen Aminosäuren meiner Meinung nach verbessern. (Ich empfehle gerne 30 g getrocknete Ginkgoblätter am Tag zusammen mit 10 ml Kerabol, einer flüssigen Mischung von Equistro).
    Die Gabe von Biotin alleine verbessert die Hufe nach meiner Beobachtung im allgemeinen nicht.
  3. Weg: Der Königsweg ist natürlich:
    Du stellst alle Ursachen ab, die bei deinem Pferd die Strahlfäule verursachen.
    Welche Ursachen dies sein können, erfährst Du in dem Artikel „Strahlfäule Basiswissen„.
    Dort gebe ich auch Tipps, wie man Mißstände beseitigen kann.

Seit fast 30 Jahren bearbeite ich nun Hufe als staatlich anerkannter Hufbeschlagschmied.
Ich habe immer genau hingeschaut, bin allen Tips nachgegangen, habe Hausmittel getestet und habe lange Gespräche mit Pferdebesitzern und anderen Fachleuten geführt und ich bin sicher:
Wenn Du alle drei Wege beschreitest, wirst Du das Problem für Dich und Dein Pferd mit ziemlicher Sicherheit in absehbarer Zeit abhaken können.

Wenn es nicht möglich sein sollte, alle Ursachen abzustellen, wirst Du zumindest schätzungsweise in 8 von 10 Fällen eine deutliche Verbesserung erreichen. So deutlich, dass Du und dein Pferd damit leben könnt.

In meinem Artikel „Strahlfäule Basiswissen“ erkläre ich genau die erwähnte Methode.
Es gibt auch ein ausführliches Video dazu.

Den Fütterungstipp (Ginkgo) habe ich vor Jahren von einer Tierheilpraktikerin bekommen, deren Pferd selbst Hufprobleme hatte. Seitdem konnte ich den Rat an viele Pferdebesitzer weitergeben und habe zahlreiche positive Rückmeldungen bekommen. Einen Link zu diesem Tipp findest Du natürlich auch in dem Artikel.

Und selbstverständlich beschreibe ich dort  alle wichtigen Strahlfäule Ursachen und gebe Tipps, wie Du sie erkennen und abstellen kannst!

Strahlfäule vorbeugen

Lese Dir den Artikel auch durch, wenn Du der Strahlfäule vorbeugen möchtest. Denn Vorbeugung ist nur möglich, wenn man möglichst viele Fakten und Zusammenhänge kennt. Und diese musst Du auch in den bei Dir gegebenen Haltungsbedingungen erkennen können, damit Du weißt, worauf es ankommt. Dabei möchte ich Dir gerne helfen!

Also los:

Lesen!
Umsetzen!
Strahlfäule loswerden!

Weiterlesen gegen Strahlfäule für einen gesunden Hufstrahl
Weiterlesen gegen Strahlfäule für einen gesunden Hufstrahl

…. liegt das jetzt in der warmen Jahreszeit sehr häufig daran, dass es von Fliegen, Bremsen, Mücken etc gequält wird.

Helfen Sie ihrem Pferd und dem Hufbearbeiter so gut Sie können, diese schwierige Situation entspannt zu überstehen!

Schon die Wahl des Bearbeitungsortes hilft die Anzahl der Plagegeister zu gering wie möglich zu halten:

Bremsen (oder Pferdefliegen/Kuhfliegen wie sie mancherorts genannt werden ) kommen meist nicht in den Stall, oder überhaupt in Gebäude, Fliegen lieben warme ( z.B. sonnenbeschienene ) Plätze.

Wenn möglich sollte das Pferd also an einem schattigen Ort, am besten unter Dach bearbeitet werden. Ideal ist noch ein wenig Luftzug. Auf manchen Stallgassen sind aber auch besonders viele Fliegen. Probieren Sie aus, wo bei Ihnen die wenigsten Fluginsekten sind.

Gegen die verbliebenen Fliegen etc. schützen Sie Ihr Pferd am Besten mit einer Fliegendecke mit Halsteil und Bauchlatz. So ist schon einmal ein großer Teil des Pferdekörpers bedeckt.

Die noch verbliebenen freien Flächen können Sie einigermaßen fliegenfrei halten, indem Sie ein Handtuch so in die Hand  nehmen, dass es lang herunterhängt und das Sie nun um die Beine herum und unter den Bauch wedeln. Am Besten systematisch um jedes Bein herum, dann unter dem Bauch und dann wieder beim ersten Bein anfangen. Besonders an den Kronrändern der Hufe, aber auch an den Röhrbeinen finden sich oft Fliegen, die zwar wie Stubenfliegen aussehen, aber in Gegensatz zu diesen beißen und Blut saugen, was für das Pferd schmerzhaft und unangenehm ist, so dass es mit diesem Bein aufstampfen will, um die Fliege zu verscheuchen, was regelmäßig zu „rumgehampel“ und Streit führt, wenn der Hufbearbeiter gerade ein anderes Bein aufgehoben hat. Wenn Sie die Fliegen regelmäßig verscheuchen entspannt sich die Lage meist.

Bei sehr sensiblen Pferden und hohem Fliegenaufkommen wickele ich auch schon einmal Bandagen locker um die Beine, angefangen fast auf dem Huf bis möglichst weit oben, solang die Bandage eben ist. Angetan mit solchen „Kniestrümpfen“ werden die Tiere meist auch schon merklich ruhiger.

Fliegensprays helfen nach meiner Beobachtung meist nur kurze Zeit und können zumindest bei mir über längere Zeit schon mal Kopfschmerzen und rote Flecken bei Hautkontakt hervorrufen. Fragen Sie also am Besten Ihren Hufbearbeiter, wie er es gerne hätte!

…. liegt das jetzt in der warmen Jahreszeit sehr häufig daran, dass es von Fliegen, Bremsen, Mücken etc gequält wird.

Helfen Sie ihrem Pferd und dem Hufbearbeiter so gut Sie können, diese schwierige Situation entspannt zu überstehen!

Schon die Wahl des Bearbeitungsortes hilft die Anzahl der Plagegeister zu gering wie möglich zu halten:

Bremsen (oder Pferdefliegen/Kuhfliegen wie sie mancherorts genannt werden ) kommen meist nicht in den Stall, oder überhaupt in Gebäude, Fliegen lieben warme ( z.B. sonnenbeschienene ) Plätze.

Wenn möglich sollte das Pferd also an einem schattigen Ort, am besten unter Dach bearbeitet werden. Ideal ist noch ein wenig Luftzug. Auf manchen Stallgassen sind aber auch besonders viele Fliegen. Probieren Sie aus, wo bei Ihnen die wenigsten Fluginsekten sind.

Gegen die verbliebenen Fliegen etc. schützen Sie Ihr Pferd am Besten mit einer Fliegendecke mit Halsteil und Bauchlatz. So ist schon einmal ein großer Teil des Pferdekörpers bedeckt.

Die noch verbliebenen freien Flächen können Sie einigermaßen fliegenfrei halten, indem Sie ein Handtuch so in die Hand  nehmen, dass es lang herunterhängt und das Sie nun um die Beine herum und unter den Bauch wedeln. Am Besten systematisch um jedes Bein herum, dann unter dem Bauch und dann wieder beim ersten Bein anfangen. Besonders an den Kronrändern der Hufe, aber auch an den Röhrbeinen finden sich oft Fliegen, die zwar wie Stubenfliegen aussehen, aber in Gegensatz zu diesen beißen und Blut saugen, was für das Pferd schmerzhaft und unangenehm ist, so dass es mit diesem Bein aufstampfen will, um die Fliege zu verscheuchen, was regelmäßig zu „rumgehampel“ und Streit führt, wenn der Hufbearbeiter gerade ein anderes Bein aufgehoben hat. Wenn Sie die Fliegen regelmäßig verscheuchen entspannt sich die Lage meist.

Bei sehr sensiblen Pferden und hohem Fliegenaufkommen wickele ich auch schon einmal Bandagen locker um die Beine, angefangen fast auf dem Huf bis möglichst weit oben, solang die Bandage eben ist. Angetan mit solchen „Kniestrümpfen“ werden die Tiere meist auch schon merklich ruhiger.

Fliegensprays helfen nach meiner Beobachtung meist nur kurze Zeit und können zumindest bei mir über längere Zeit schon mal Kopfschmerzen und rote Flecken bei Hautkontakt hervorrufen. Fragen Sie also am Besten Ihren Hufbearbeiter, wie er es gerne hätte!

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Hilft Ginkgo gegen schlechte Hufe?


https://youtu.be/uFSYOph2ke0

Viele Pferdebegeisterte haben schon einmal davon gehört, daß ein Pferd lahm geht, weil es „Rolle“ hat, oder auch „Hufrolle“.

Eine Hufrolle hat aber jedes Pferd. Genau genommen sogar vier davon. Aber jede anatomische Struktur kann natürlich auch erkranken. Das nennt man in diesem Fall dann Hufrollenentzüngung oder besser Podotrochlose Syndrom. Letztere Bezeichnung ist nicht besser, weil sie sich hochtrabender anhört, sondern weil zur „Hufrolle“ zum einen mehrere Strukturen gehören und zum anderen die Art der Erkrankung verschieden sein kann. Es kann zum Beispiel eine akute Entzündung vorliegen, meist des Hufrollenschleimeutels ( Bursa Podotrochlearis ), eine ( osteoporotische ) Veränderung des Strahlbeines, oder auch knöcherne Zubildungen an den Ansätze der Bänder am Strahlbein. Die Symptome sind aber letztlich meist die gleichen. Zum Beispiel häufiges Stolpern oder Lahmheiten, die unterschiedlich stark sein und von einem Bein zum anderen umspringen können.
Alle krankhaften Veränderungen der Hufrolle bewirken, daß der Zug der Tiefen Beugesehne, die durch sie umgelenkt wird, Schmerzen erzeugt, indem sie Druck auf die erkrankten Teile der “ Umlenkrolle “ ausübt.

Wenn Sie sich eine Vorstellung von den anatomischen Gegebenheiten im Huf machen wollen, schauen Sie sich das Video an.