mehr wissen !

Für Dich und Dein Pferd

Was Du über Strahlfäule wissen solltest

(und wie Du sie vermeiden oder mit natürlichen Mittel bekämpfen kannst)

Stephan Philos, Hufbeschlagschmied

Wer ist Schuld an Strahlfäule? Das Wetter oder der Schmied?

Ich habe in den letzten Jahren viel auf Facebook und Instagram über Strahlfäule gepostet und zu diesem Thema Anzeigen geschaltet.
Ohne zu übertreiben habe ich mehrere tausend Kommentare bekommen und die meisten auch gelesen.
Dabei hatte ich den Eindruck, dass die Schuld an Strahlfäule vor allem das Wetter und der Hufschmied tragen.

Das Wetter, weil es Matsch erzeugt in dem die Pferde stehen und dadurch die Hufe faulen lässt.

Der Hufbearbeiter, meist in Person des in der Regel entweder unfähigen oder wahlweise unmotivierten Hufschmiedes, der den Huf so schlecht bearbeitet, dass der Strahl einfach faulen muss. 

Man muss also nur den Matsch beseitigen und die Hufe von einem fähigen Hufbearbeiter bearbeiten lassen und schon ist das ganze Problem Geschichte!

Es wäre schön, wenn es so einfach wäre! Ja, man kann als Hufbearbeiter Strahlfäule hervorrufen, wenn man einen Huf dauerhaft falsch bearbeitet. Und ja, Matsch kann unter bestimmten Umständen Strahlfäule begünstigen (s.u.).
Aber nein, dies sind bei weitem nicht die einzigen und meiner Meinung nach noch nicht einmal die häufigsten Ursachen.

In den mehr als 25 Jahren meiner Tätigkeit als Hufschmied habe ich schon tausende von Pferden mit Strahlfäule gesehen und viel Ursachenforschung betrieben und weiß daher, wovon ich rede.

In diesem Artikel liest Du:


- wie Du vorhandene Strahlfäule bekämpfst
- wie Du Strahlfäule vorbeugen kannst
- welche Ursachen es für Strahlfäule gibt
- wie Ammoniak den Huf schädigt
- warum Myrrhe besonders gut gegen Strahlfäule ist
- NEU: Das Video mit den wichtigsten Arbeitsschritten und Infos

Wenn Du nicht alles lesen willst, öffne weiter oben das Inhaltsverzeichnis und suche Dir aus was Dich interessiert.
Ich empfehle aber alles zu lesen.

Wenn Dein Pferd bereits Strahlfäule hat

Wenn Dein Pferd bereits Strahlfäule hat erkennst Du dies an einem unangenehmen charakteristischen Geruch und daran, dass die mittlere Strahlfurche unnatürlich vertieft ist.
Wenn Du es schaffst die Ursachen abzustellen wird die Fäule vermutlich irgendwann wieder verschwinden.
Wenn Du darauf nicht warten möchtest, kannst Du nach der folgenden Methode vorgehen und Du wirst in 8 von 10 Fällen ziemlich schnell eine deutliche Verbesserung erzielen.

Einfaches Auftragen eines Mittels reicht nicht aus!

Gehe wie in den Bildern gezeigt vor:

Strahlfäule bekämpfen-säubern

Reinige die Hufunterseite gründlich; insbesondere den Strahl. Wickele eine Mullkompresse um einen Mundspatel oder einen Eisstiel und reinige damit gründlich die mittlere Strahlfurche indem Du den umwickelten Stiel mehrmals so tief wie möglich durch die Strahlfurche ziehst. Werfe die Kompresse fort, den Spatel kannst Du mehrmals verwenden.

Strahlfäule bekämpfen-Tinktur 1

Träufel etwas Tinktur in die Strahlfurche.

Strahlfäule bekämpfen-tamponieren

Nehme eine neue Kompresse und falten sie zu einem langen Streifen. Drücke das Ende der Kompresse mit dem Holzspatel oder dem Ende eines Hufkratzers so weit wie möglich in die Strahlfurche. Lege den Streifen zu einer Seite des Strahles und drücke ein weiteres Stück in die Strahlfurche. Lege den Streifen in die andere Richtung und drücke ein weiteres Stück der Kompresse hinein. Falte auf diese Weise soviel von der Kompresse wie möglich ziehharmonika-artig in die Strahlfurche hinein. Dies sorgt dafür, daß die Strahllederhaut wieder etwas mehr Bodendruck bekommt, den sie braucht um gutes Horn zu erzeugen.

mittlere Strahlfurche tamponiert

Wenn die Kompresse nicht ganz in die Furche passt, ziehe sie ein kleines Stück hinaus, schneide sie ab und drücken sie wieder fest hinein. Tränke die Kompresse in der Strahlfurche gründlich mit der Myrrhen-Strahl-Tinktur und lasse das Pferd an einem trockenen Ort noch 10-15 min stehen.

Du kannst die Kompresse so lange in dem Huf belassen, wie sie von alleine hält. Nach drei Tagen solltest Du sie spätestens auswechseln.

Auf diese Art verfahre so lange, bis sich die Furche so weit geschlossen hat, daß die Kompresse nicht mehr hält. Dusolltest die Tinktur aber noch eine Zeit lang täglich weiter verwenden.


Myrrhe gegen Strahlfäule
natürliche Myrrhe als Grundlage

Ich verwende zu diesem Zweck eine Tinktur, die ich aus Myrrhenharz und Isopropanol als Lösungsmittel herstelle. Isopropanol, auch bekannt als Isopropylalkohol hat in diesem Zusammenhang einen großen Vorteil: Es schädigt die Haut nicht, also auch nicht die Strahllederhaut, falls der Strahl so faul ist, daß diese frei liegt. Du hast Dir vielleicht schon die Hände mit diesem Alkohol eingerieben, er ist nämlich Hauptbestandteil gängiger Hände- und Hautdesinfektionsmittel für Menschen.

Myrrhe schätzt man heute noch in der Medizin als Mittel gegen Entzündungen der Mundschleimhaut, woran man sieht, wie schonend die Myrrhe zu lebendigem Gewebe, selbst empfindlichen Schleimhäuten ist. Falls Dir "Myrrhe" sonst bekannt vorkommt: Es war eines der Geschenke der heiligen drei Könige, neben Gold und Weihrauch. So wertvoll war in alten Zeiten dieser Naturstoff. Die alten Ägypter nutzten sie als Bestandteil ihrer Essenzen zum Einbalsamieren von Verstorbenen.

Da Myrrhe ein Harz ist haftet sie gut an Oberflächen und kann eine dünne, aber widerstandsfähige Schutzschicht gegen Mikroorganismen bilden.

Wenn Du diese bewährte Tinktur ausprobieren möchtest, kannst Du sie hier Bestellen.

Meine Strahl Tinktur aus echter Myrrhe 

100 ml 10,90 € + Versand

Unverzichtbar: Ursachen abstellen!

Die Bakterien, die für die Strahlfäule maßgeblich verantwortlich sind gehören zu einer Art, die ohne Sauerstoffzufuhr am Besten gedeihen kann. Deswegen ist es hilfreich die Unterseite des Hufes häufiger zu reinigen und den Hufbearbeiter „zwischendurch“ noch einmal auf den Strahl schauen zu lassen, ob er noch etwas faules Horn wegschneiden kann, um dem Sauerstoff möglichst ungehinderten Zugang zu den erkrankten Bereichen zu ermöglichen.

Einfluß der Hufform

Bis zu einem gewissen Grad ist Pferden die Neigung zu Strahlfäule mit „in die Wiege gelegt“ also genetisch veranlagt, z.B. durch schlechte Hornqualität oder eine die Strahlfäule begünstigende Hufform. Enge steile Hufe leiden besonders häufig unter diesem Problem, weil der Strahl meist sehr weit vom Boden entfernt ist und somit der Selbstreinigung durch Abnutzung der äußersten Hornschicht durch Bodenkontakt weitgehend entzogen ist. Die Strahllederhaut wird durch die eng stehenden Trachtenwände eingeengt und evtl. nicht optimal durchblutet ist und somit nicht genug oder minderwertiges Horn produziert.

Der Grund für diese steilen engen Hufe ist in diesem Fall die steile Fesselung. Diese wiederum resultiert aus anderen anatomischen Gegebenheiten wie Länge und Elastizität der Sehnen und Muskeln vor allem auf der Beugeseite des Beines sowie der Form der Knochen und Gelenkflächen.

Diese genetisch bestimmten Faktoren lassen sich nicht gut abstellen. Du kannst versuchen die Hornqualität duch Nahrungsergänzung, optimale Hufpflege/hygiene und viel Bewegung zu verbessern und Dein Hufbearbeiter kann versuchen den Hufen eine optimale Entfaltung zu ermöglichen, doch wird dies eben nur in den durch die Vererbung bedingten Grenzen gelingen.

Hufbearbeitung

Da die Hufform wie gerade beschrieben einen Einfluss auf die Neigung zu Strahlfäule hat, können natürlich auch Fehler bei der Hufbearbeitung zu Strahlfäule führen. Insbesondere wenn die Trachten zu lang belassen werden kann sich dies ungünstig auswirken. (s.o.).  Der Huf sollte nicht steiler als der Fesselstand sein (von der Seite betrachtet). Aber hier ist auch Vorsicht und Fingerspitzengefühl von Nöten: Nicht jedes Pferd verträgt es, wenn ein enger und steiler Huf flacher gestellt wird. Bei älteren Pferden ist beispielsweise der Sehnenapparat unter Umständen nicht mehr so elastisch wie bei einem jüngeren Tier. Dann kommt es manchmal dazu, dass die Hufe mit der Zeit eine steilere Form annehmen. In so einem Fall ist es häufig nicht ratsam die Hufe flacher zu stellen, als es der Fesselstand vorgibt, da die Beugeseite des Sehnenapparates dann mehr Belastung erfährt.

Auch ausgeheilte Sehnenerkrankungen oder Verletzungen können mitunter die Sehnen verkürzen oder weniger elastisch machen. Dies hat dann den selben Effekt auf die Hufstellung  und auch hier ist bei einer Veränderung Vorsicht geboten.

Hufknorpelverknöcherung kann ebenfalls zu engen Hufen führen, die dann häufig auch steiler werden. Eine Korrektur nach dem Fesselstand wird häufig gut vertragen, doch von Versuchen den Huf zu weiten (indem man beispielsweise die Eckstreben und die Trachtenwände von der Sohlenseite maximal ausdünnt) rate ich in diesen Fällen ab, da dies häufig zu Lahmheiten führt. Die Lederhaut zwischen dem durch Verknöcherung verdickten Hufknorpel und der Hornkapsel wird durch verstärkten Hufmechanismus zwischen diesen einem zu großen Druck ausgesetzt, so dass es zu Schmerzen und Lahmheiten kommen kann.

Stallhygiene

Ein ganz wichtiges Thema, wenn nicht das wichtigste überhaupt, ist die Stallhygiene. Diese umfasst nicht nur die Box, die das Pferd bewohnt, sondern ganz allgemein die Verhältnisse, die dort herrschen, wo das Pferd seine Hufe über längere Zeiträume hin stellt. Überall dort, wo die Hufe längere Zeit mit Kot und Urin in Kontakt kommen, wird der Strahlfäule Vorschub geleistet. Die Exkremente des Pferdes greifen nachweislich das Hufhorn an und erleichtern den Bakterien die Zersetzungsarbeit. Insbesondere das Ammoniak, daß bei der Zersetzung von Harnstoff aus dem Urin entsteht ist Gift für das Hufhorn.

Die Rolle des Ammoniak

Ammoniak ist sehr gut in Wasser löslich und bildet mit diesem eine kräftige Lauge. Wässrige Lösungen von Ammoniak greifen tief in die Struktur von Horn ein. Sie helfen zum Beispiel bei einer Dauerwelle die innere Struktur von Haar zu zerstören, die nach dem Wickeln zu Locken künstlich wiederhergestellt und dadurch die neue Form fixert wird.

Die Hufe eines Pferdes enthalten von Natur aus Feuchtigkeit, in der sich das Ammoniakgas, daß bei der Zersetzung des Harns entsteht löst und somit die Hornstruktur schädigt. Die natürlicherweise am Huf vorkommenden hornzersetzenden Bakterien haben nun leichteres Spiel, das Horn ist gewissemaßen vorverdaut. Der Strahl hat von allen Teilen des Hufes den höchsten Wassergehalt und ist als erstes und am Stärksten betroffen.

ph-Wert

Es scheint mir dabei einen direkten Zusammenhang von der Menge des vorhandenen Ammoniaks und der Stärke des Fäulnissprozesse zu geben. Je mehr dieses Gases sich in Wasser oder Feuchtigkeit löst, desto höher ist der pH Wert der entstehenden Lauge. Ich habe mit einem digitalen Boden pH Meter schon den pH Wert der Einstreu in vielen Boxen gemessen und meiner Erfahrung nach die schlechtesten Hufe in Boxen mit Werten von pH 9 oder höher gefunden.

Aber nicht nur Boxenpferde sind davon betroffen. Auch auf kleinen Ausläufen, bei denen der Sand schon längere Zeit nicht ausgetauscht wurde habe ich schon beachtlich hohe Werte und entsprechend schlecht Hufe gefunden.

Immer der Nase nach

Also: Verlasse Dich auf Deine Nase; wenn die Einstreu stark nach Ammoniak riecht, solltest Du über das Boxenmanagement, das Misten und evtl. eine andere Einstreu nachdenken ( nicht zuletzt auch der Lunge Ihres Pferdes zuliebe, da das Ammoniak mit der Luft eingeatmet, sich auch hervorragend in der Feuchtigkeit der Lungenbläschen löst und diesen nicht gut tut ).

Du kannst auch versuchen durch das Ausbringen einer Lösung mit Mikroorganismen die Fäulnisprozesse in der Einstreu so zu beeinflussen, daß weniger Ammoniak entsteht. Und wechsel auf schlecht drainierten Ausläufen von Zeit zu Zeit zumindest einen Teil des Bodens aus. Auch hier kannst Du versuchen durch das Ausbringen von Mikroorganismen zur Boden-Verbesserung die Entstehung von Ammoniak zu verringern.

Nässe und Strahlfäule

Bekommt ein Pferd Strahlfäule, wenn es bei entsprechender Wetterlage tage- oder gar wochenlang im Nassen steht?Eigentlich nicht. Zumindest dann nicht, wenn es sich um "saubere Nässe" handelt. Also wenn nicht, wie oben beschrieben, durch Kot und Urin ein zu hoher pH Wert entstanden ist.

Auf einer nassen Weide kann ein Pferd lange Zeit nass stehen, ohne dass sich das sonderlich auf den Strahl auswirkt. Wenn schon ein wenig Fäulnis vorhanden ist, kann dann allerdings schnell so aussehen, als ob der Zustand sich rasch verschlechtert hat. Bereits angefaulte Bestandteile werden dann sehr weich und bilden manchmal "Lappen" oder "Taschen" in denen es dann tatsächlich verstärkt faulen kann, da dort der Sauerstoff, den die Bakterien ja nicht so gerne mögen, nicht mehr hin kommt. Meist sieht es unter diesen Umständen aber schlimmer aus, als es ist. Lass die losen Bestandteile möglichst bald wegschneiden. In der Regel sieht es darunter dann schon viel besser aus und es kommt wieder überall Luft dran!

Also: Nässe alleine lässt den Strahl nicht faulen!


Mehr Strahlfäule im Sommer oder im Winter?


Weit verbreitet ist die Auffassung Strahlfäule wäre vor allem ein Winterproblem. Aber das scheint meist nur so! Wie schon gerade beschrieben fallen angefaulte Bestandteile bei Nässe besonders auf.

Im Sommer wird das Problem häufig aber einfach nicht so bemerkt. Das Horn des Hufstrahles ist dann bei trockenerem Wetter äußerlich fester und das Horn zieht sich etwas zusammen, so dass etwaige "Taschen" nicht so offensichtlich sind.

 Vor allem in den vertieften mittleren Strahlfurchen von Pferden, die bereits einen Ansatz von Strahlfäule haben finden die hornzersetzenden Bakterien aber auch - und insbesondere-  im Sommer ideale Bedingungen: Die Feuchtigkeit ist gerade in den Tiefen der Mittleren Strahlfurche ausreichend vorhanden, da hier die durchbluteten Bereiche des Strahlpolsters und der Lederhaut so nah sind, dass die Feuchtigkeit von dort in ausreichendem Maße an die tief liegenden Hornschichten abgegeben wird.
Dazu ist es im Sommer deutlich wärmer als im Winter, was das Bakterienwachstum beschleunigt!

Ein weiterer Grund, weswegen die Neigung zur Fäulnis im Winter oft überschätzt wird. Tiefe Temperaturen sind weniger günstige Lebensbedingungen für die Bakterien. Wenn es richtig kalt ist, wird die Temperatur des Hufes zudem vom Pferd herunter reguliert um Wärmeverluste zu minimieren.

Strahlfäule immer nach dem Schneiden beurteilen

Es ist wichtig, den Strahl immer nach der Bearbeitung zu beurteilen. Es kommt in erster Linie darauf an, wie der Hufstrahl aussieht, nachdem alles lose, oberflächlich faule Horn und die entstandenen "Taschen" entfernt wurden.

Hier ist ein schönes Beispiel:

Das sieht nach schlimmer Strahlfäule aus

In der mittleren Strahlfurche ist zwar tatsächlich ein wenig Strahlfäule vorhanden, die man mit der oben beschriebenen Methode behandeln kann, aber es sieht doch lange nicht so schlimm aus, wie der Besitzer zunächst befürchtet hatte.

Von der mittleren Strahlfurche abgesehen sind alle Teile des Hufstrahles in einem guten Zustand.

Der gleiche Huf wie zuvor. Nur ausgeschnitten: Der Strahl ist lange nicht so faul, wie er aussah


Bewegung fördert Durchblutung

 

Je besser der Huf durchblutet ist, desto besser wird die Qualität des gebildeten Horns sein. Die hornbildenden Gewebe werden besser mit Nährstoffen versorgt und die Stoffwechselrate steigt. Nicht nur die Qualität des Hornes nimmt zu, sondern auch die Hornbildungsrate, also: Alles am Huf wächst schneller. So hat auch der Strahl bessere Chancen das Rennen gegen die Fäulnisbakterien zu gewinnen. Wenn mehr Horn nachwächst, als verfault ist die Schlacht schon halb gewonnen! Je mehr sich das Pferd über den Tag verteilt bewegen kann, desto besser sind seine Hufe durchblutet. Offenstallpferde sind hier oft im Vorteil. Aber Vorsicht: Gerade im Offenstall werden hygienische Probleme oft übersehen. (s.o.: ph-Wert).

Ernährung und Zusatzfutter

Eine bessere Wachstumsrate und Hornqualität kann man auch über die Ernährung anstoßen. Zusätzliche schwefelhaltige Aminosäuren verbessern die Wachstumsrate (auch in Futtergelatine enthalten) und eine Extraportion Biotin und Mineralstoffe können die Hornqualität messbar steigern. Am einfachsten und sichersten erreicht man das über eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung und gegebenenfalls einer Gabe eines guten Zusatzfuttermittels, daß auf die Nährstoffbedürftnisse der Hufe zugeschnitten ist. Das funktioniert oft erstaunlich gut, dauert aber seine Zeit.Die Wirksamkeit der Zusatzfuttermittel lässt sich gegebenenfalls durch die Kombination mit getrockneten Ginkgoblättern steigern. Darüber habe ich in meinem Artikel "Ginkgo gegen schlechte Hufe?" etwas geschrieben, den Du hier lesen kannst.

Hufe säubern

 

Und zum guten Schluß kann ich nicht dringlich genug anraten bei Pferden mit Strahlfäule-Problematik häufiger mal zum guten alten Hufkratzer zu greifen. Oft schon habe ich bei meiner Arbeit bei Pferden, die direkt von der Weide oder dem Paddok zu mir kamen unter einer Schicht Erde oder Lehm noch den Mist aus der Box vom Morgen gefunden, der den ganzen Tag einwirken konnte.

Du siehst also, daß zu einer erfolgreichen Strahlfäule Behandlung das Aufsprühen einer Lösung unter den Huf nicht ausreicht. Erst die richtige Anwendung des Mittels und gegebenenfalls Änderungen in der Umgebung, im Management und vielleicht der einen oder anderen Gewohnheit führen letztlich zum gewünschten Erfolg!

Meine Erfahrung

 

Probiere meine Myrrhen-Strahl-Tinktur, die ich Dir nicht empfehle, weil ich sie herstelle, sondern die ich herstelle, weil ich schon seit Jahrzehnten Myrrhe gegen Strahlfäule empfehle und schätze! 

In diesem Sinne:

Alles Gute für Dein Pferd!

Stephan Philos
staatl.anerkannter Hufbeschlagschmied

 

NEU: Das Video mit den wichtigsten Arbeitsschritten und Infos:

   Inhalt:

- Minute 0:00-0:40 : Einleitung
- Minute 0:40-4:40 : Die wichtigsten Arbeitsschritte um Strahlfäule los zu werden
- Minute 4:40-4:45 : Werbung für das Strahlfäule-weg-Set
- Minute 4:45-6:46 : Erklärung der wichtigsten Ursachen. Bedeutung und Messung des pH-Wertes.

Update


Aufgrund vieler Kommentare und Nachrichten, die mich vor allem über Facebook erreichten noch einige ergänzende Anmerkungen:


Hausmittel

Es erreichten mich einige Tips, wie man mit Hausmitteln der Strahlfäule zu Leibe rücken kann. Der Renner waren Kupfersulfat, Zahnpasta und Mundwasser. Kupfersulfat ist in der Tat recht wirksam, kann aber an der Strahllederhaut üble Verätzungen verursachen, kann ich also nicht empfehlen.


Zahnpasta ist nicht sehr wirksam, bestenfalls enthält sie etwas Minzöl, ist aber auch unpraktisch, weil man sie bei schlimmer Strahlfäule nicht dahin bekommt, wo sie hin müsste: ganz tief in die mittlere Strahlfurche und in alle Ritzen und Spalten.
Mundwasser hat angeblich desinfizierende Wirkung, was so nicht ganz richtig ist (vom erwähnten Minzöl abgesehen): Es ist gegen Bakterien wirksam, die im Mund Karies und Parodontose verursachen, weil sie meist Xylit oder ähnliche Stoffe enthalten, die die Bakterien anstatt Zucker aufnehmen, daraus aber keine Energie gewinnen können. Sie verhungern sozusagen beim Essen. Dies funktioniert leider bei unseren Fäulnisbakterien nicht.


Wenn die beiden letztgenannten Hausmittel doch funktioniern, dann meines Erachtens vor allem deswegen, weil der Pferdebesitzer bei der Anwendung seinen Hufpflegeaufwand stark erhöht, was schon mal einiges ausmacht, vor allem. wenn es sich um leichtere Fälle handelt.


Ich meine, Du solltest lieber ein bewährtes Mittel verwenden um Dir die ganze Arbeit am Ende nicht umsonst gemacht zu haben. Zum Beispiel meine Myrrhen-Strahl-Tinktur. Damit kommen wir zum letzten "Update-Punkt":


Kommerz


Ja, ich empfehle auf dieser Seite mein eigenes Produkt! Erstens bin ich davon überzeugt, dass es wirklich gut ist. Zweitens hoffe ich tatsächlich, dass die Mühe solche Ratgeber wie diesen zu verfassen und Videos herzustellen belohnt wird. Damit wäre uns beiden geholfen: Du erhälst ein ausgezeichnetes Produkt und ich ein paar Euro für die Stunden die ich mit dem Schreiben solcher Texte, dem Pflegen der Website, erstellen von Videos und zahllosen Beratungen im Rahmen meiner Schmiedetätigkeit verbringe. Also hier nochmals die Angebote ;-) (Einfach drauf klicken!) :

Häufig gestellte Fragen

Woran erkenne ich, dass mein Pferd Strahlfäule hat?

Du erkennst dies an einem unangenehmen charakteristischen Geruch und daran, dass die mittlere Strahlfurche unnatürlich vertieft ist. Die Oberfläche des Strahles kann zerfurcht sein und "Taschen" aufweisen. Wenn Du den Strahl mit dem Hufkratzer säuberst, kann es sein, dass es dem Pferd weh tut und dass es ein bisschen blutet. Wenn Dies der Fall ist, oder wenn Du Dir nicht ganz sicher bist, ob Dein Pferd Strahlfäule hat, frage bitte den Hufbearbeiter oder Tierarzt Deines Vertrauens.

Kann ich die Tinktur auch zur Vorbeugung verwenden?

Selbstverständlich. Je nach Umgebungsbedingungen und Zustand des Strahles ein bis mehrmals in der Woche mit ein paar Tropfen die Oberfläche des Strahles benetzen und in gegebenenfalls vorhandene Risse, Spalten und Taschen sickern lassen.

Tut es dem Pferd nicht weh, wenn ich eine Kompresse in die vertiefte mittlere Strahlfurche drücke?

In der Regel nicht. Wenn Dein Pferd Abwehrreaktionen zeigt, stopfe die die Kompresse nur so fest, wie Dein Pferd es zulässt.

Kann ich die Methode auch bei Pferden anwenden, die im Offenstall stehen, oder auf einem matschigen Paddok?

Ja, die Kompresse übt den nötigen Druck auf die Lederhaut aus und verhindert, dass der Matsch in die Strahlfurche eindringt. Die Myrrhe, mit der die Kompresse von Dir behandelt wurde kann dafür sorgen, dass diese nicht von Bakterien besiedelt wird.

>