Ein Tag voller Hufe, Tee und bewegender Momente

Der Tag begann wie viele andere Tage, ohne großes Aufsehen, ohne besondere Vorkommnisse. Er war unterwegs, wie so oft, in der Umgebung seines Heimatortes. Ein Tag, der sich durch eine gewisse Ruhe auszeichnete, eine Seltenheit in seinem Alltag. Und doch war da dieser kleine Luxus, der ihn heute begleitete: eine Pause, die er tatsächlich zu Hause verbringen konnte. Das war nicht die Regel, nein, normalerweise war er irgendwo unterwegs, wenn er überhaupt einmal eine Pause hatte.

Doch der Tag hatte auch seine Schattenseiten. Eine Nachricht erreichte ihn, die ihn innehalten ließ. Das Pferd, das vor einigen Tagen eine Kolik hatte, während er am Stall war, hatte es nicht geschafft. Die Besitzerin hatte ihm dies mitgeteilt und den nächsten Termin abgesagt. Es war nicht das erste Mal, dass er solche Nachrichten erhielt, und doch traf es ihn jedes Mal aufs Neue. Es war immer traurig, solche Dinge zu hören, und es erinnerte ihn daran, wie fragil das Leben sein konnte – selbst das eines so starken und majestätischen Tieres.

Später, bei einer Kundin, die ihn länger beschäftigte, wurde er Zeuge einer ganz anderen Art von Kummer. Sie klagte ihm ihr Leid über die Zustände in ihrer Firma, über die schlechte Koordination, die Probleme, die durch die Aufspaltung und den Verkauf von Betriebszweigen entstanden waren. Produktionsketten, die zerstört wurden, Entscheidungen, die weitreichende Konsequenzen hatten. Es war eine Geschichte, die ihn zwar nicht direkt betraf, aber doch einen Einblick in die Welt außerhalb seiner eigenen Arbeit bot. Eine Welt, die ebenso von Herausforderungen und Unzulänglichkeiten geprägt war wie seine eigene.

Und dann war da noch das Highlight des Tages, ein Moment, der ihn fast zum Schmunzeln brachte. Es war nicht die Arbeit, nicht die Gespräche, nicht die Nachrichten, sondern etwas so Banales wie Tee. Er trinkt keinen Kaffee, das war nie sein Ding. Schwarzer Tee, das ist sein Begleiter, seine Konstante. Doch in den letzten Tagen war diese Konstante ins Wanken geraten, weil der Teeladen im Ort geschlossen war und er auf Supermarkt-Tee ausweichen musste. Ein Kompromiss, der ihm nicht schmeckte, im wahrsten Sinne des Wortes. Aber heute war alles wieder gut. Der Teeladen hatte geöffnet, und er hatte feinen Darjeeling in der Kanne. Ein kleiner Triumph, der ihn mehr erfreute, als er zugeben würde.

Jetzt, da er zu Hause angekommen war, war der Tag vorbei. Feierabend. Ein Tag, der ruhig begann, traurige Nachrichten brachte, von fremden Sorgen durchzogen war und schließlich mit einem Schluck Darjeeling endete. Ein Tag, der in seiner Schlichtheit doch eine Geschichte erzählte.

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