Er hatte den ganzen Tag unter freiem Himmel verbracht, an einem dieser riesigen Offenställe, die mehr einer großen Pferdekommune glichen als einem üblichen Pensionsstall.
Das Wetter? Perfekt, könnte man sagen. Vielleicht 15 Grad, meistens Sonnenschein, und ein Wind, der die Fliegen vertrieb – ein seltener Luxus. Doch wie das so ist mit dem perfekten Wetter: Es war ein bisschen tückisch. Zu warm für die dicke Jacke, zu kühl für das dünne Hemd. Ein ständiges An- und Ausziehen. Es hatte ihm schließlich ein paar Verspannungen im Nacken und in der Schulter eingebracht. Eine kleine Erinnerung daran, dass selbst die besten Tage ihren Preis fordern. Aber gut, das würde die heiße Badewanne später schon richten. Hoffentlich.
Der Tag selbst? Nun, er war arbeitsreich, um es vorsichtig auszudrücken. Es gab viele Pferde, die ausgeschnitten werden mussten, und jedes einzelne stand irgendwo auf dieser riesigen Wiese, die sich bis zum Horizont zu erstrecken schien.
Die Besitzer? Nun ja, die hatten es nicht alle so eilig wie er. Ungefähr jeder Zweite kam zu spät, mit der immer gleichen Erklärung: Stau. Natürlich. Es war ja nicht so, dass er einen Zeitplan hatte oder so. Aber immerhin – und das war ein kleiner Lichtblick – waren einige auch früher da.
Das hatte es ihm ermöglicht, ein wenig zu jonglieren, hier und da ein Pferd vorzuziehen, um das Chaos halbwegs in Schach zu halten.
